Torben Schultz

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Von Garzweiler soll die Welt lernen?!

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"Am deutschen Wesen mag die Welt genesen." (Emanuel Geibel in "Deutschlands Beruf" 1861, oft zitiert und umgedeutet, z.B. 1907 von Kaiser Wilhelm II)

In gleichlautenden Artikeln von WZ und RP wird heute über die #IGA (Internationale Gartenschau) Planung des Zweckverband #LandFolge berichtet. Passend zum obigen Zitat machen die Planer klar, dass #Chile, #Polen, afrikanische Staaten und #Australien von der #Rekultivierung von #Garzweiler lernen sollen. Dabei geht es nicht nur um Mienen für #Kohle, sondern auch um #Kupfer, #Gold und #Aluminium. Also nicht selten um #Rohstoffe, die wir dort günstig einkaufen und so von deren #Umweltzerstörung profitieren. Denen mit "sollen" nun vorzuschreiben was sie zu machen haben klingt schon etwas nach einem neuen #Kolonialismus. Es wäre etwas anderes wenn man Angebote macht, Hilfe anbietet und auch mit Geld die Verantwortung für die eigene Mitschuld übernimmt.

Der Irrsinn daran ist auch, dass zu dem Zeitpunkt der IGA in 2037 im besten Falle die Befüllung des #Restsee gerade gestartet hat. UND vor allem wir bis JETZT für die anstehenden Probleme (Bodenschadstoffe, Abrutschen der Böschungen, Grundwasserpegel, …) noch gar keine Lösungen haben.

Also was genau soll die #Welt denn von dieser #Gartenschau lernen? Wie man für viel #Fördergeld eine #Seilbahn über die verheizte #Heimat baut die nach kurzer Zeit wieder verschwindet? Wie man einer aus der Zeit gefallenen Technik noch ein letztes mal Glanz verleiht? Wie schon geschildert ist die IGA eine temporäre Show, deswegen noch ein Blick auf die Organisation und Finanzierung.

Für die Durchführung wird als Eckpunkte derzeit vorgeschlagen eine Betreiber GmbH zu gründen, vielleicht als gGmbH (gemeinnützig). Diese soll 1/3 der #DBG (Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft) und zu 2/3 dem Zweckverband Landfolge (ZV) gehören. Das wichtige ist aber, dass der ZV weiter alleine ALLE dauerhaft zu erhaltenen Projekte macht. Also genau so wie ohne IGA. Die IGA kassiert die zusätzlichen Fördergelder für die temporären Projekte die wieder verschwinden, so wie Gelder für die Durchführung. Es werden aber nicht alle Kosten über Förderung getragen werden können, so dass die Kommunen wahrscheinlich noch Geld dazu geben müssen. Hohe Verluste sind wahrscheinlich.

Die Fördergelder fließen so nicht in den nachhaltigen Strukturwandel, sondern werden in einem einmaligen Prestige-Projekt verbrannt werden.

Noch ist es nicht zu spät, lasst uns die IGA stoppen! Dies mal gab es neben meiner Gegenstimme schon zwei weitere, die einer jungen #Grüne Politikerin aus #Erkelenz und die von Walter Rogel aus #Grevenbroich. Es wird also mehr und es muss noch mehr werden.

 

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