Die Deutsche Bahn kündigt in einer Pressemitteilung vom 27.12.2010 an, dass weitere Züge der Linie RB33 bis zum Jahresende ausfallen werden. Wörtlich heißt es: „Witterungsbedingt fallen bis zum 31.12.2010 weiterhin einige Regionalbahnen der Linie RB 33 zwischen Mönchengladbach und Wesel aus, um Enteisungs- oder sonstige Arbeiten an den Fahrzeugen durchzuführen. [...]“
Mich wundert vor allem die Formulierung „sonstige Arbeiten“ und ich vermute mal, dass die Bahn hier das Winterwetter als Ausrede vorschiebt, um längst fällige Wartungsarbeiten vorzunehmen. Ein Blick aus dem Fenster oder auf die Wettervorhersagen zeigt doch deutlich, vorauseilende Zugabsagen sind nicht nötig. Ich muss doch davon ausgehen, dass die Bahn hier die Taktzeiten reduzieren muss, um die vorgeschriebene Wartung hin zu bekommen. Oder deutlicher gesagt: Die Bahn hat sich so weit kaputt gespart, dass sie alltägliche Aufgaben nicht mehr erfüllen kann!
Die Einsparungen dienen aber nicht dazu, die Fahrpreise für die Kunden niedrig zu halten. Vielmehr macht sich die Bahn weiterhin für den Börsengang schön. Dabei bleiben, wie wir jetzt sehen, die Fahrgäste im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.
So wird eine umweltverträgliche Verkehrsalternative regelrecht durch Finanzinteressen einiger weniger blockiert. Das dafür der 'völlig unerwartete Winter' als Ausrede herhalten muss, ist für mich ein Skandal. Welche Einsparungen bereits im Bereich der Sicherheit stattgefunden haben, möchte ich gar nicht wissen.
Ich bleibe dabei: Grundlegende Versorgungsbetriebe, und dazu gehört der Öffentliche Personen Nah- und Fernverkehr, gehören nicht auf Wirtschaftliche Interessen reduziert. Sie sind vom Staat sicher zu stellen, zum einen weil Menschen das recht auf finanzierbare, sichere und zuverlässige Mobilität haben. Und zum anderen, weil nur so eine ökologische Verkehrswende, die allen zugute kommt, ermöglicht wird.
Zur Sicherheit stelle ich klar, dass es sich hier um meine private Meinung handelt. Offensichtlich gibt es im Kreisverband DIE LINKE. Mönchengladbach Stimmen, die diesen Winter tatsächlich als einen extremen Ausnahmefall ansehen und Kritik an der Deutschen Bahn in dieser Form ablehnen. Natürlich akzeptiere ich solch eine demokratische Meinungsfindung.