Torben Schultz

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Wer sind diese Reformer ... und nein danke!

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Ich konnte es ja nicht lassen, der Einladung von Frau Nahles in die SPD Einzutreten, musste ich so wie es die Höfflichkeit gebietet eine Absage erteilen. Hier mein Brief. Mögliche Adressen zum Absagen findet ihr hier.

Sehr geehrte Frau Nahles,

am heutigen Dienstag (5.6.) haben sie im ARD-Morgenmagazin die unzufriedenen Reformer der Partei DIE LINKE eingeladen in ihre Partei, die SPD, einzutreten.

Nun gibt es in jeder Partei hin und wieder unzufriedene Menschen, das muss noch nicht mal etwas mit der Partei an sich zu tun haben. Aber selbst wenn dem manchmal so sein sollte, ist dies ja nicht gleich ein Grund die Partei zu wechseln - zumindest nicht für mich. Geben sie denn gleich eine Beziehung auf, nur weil sie sich mit dem Partner nicht einig werden, welchen Film sie abends anschauen?

Doch viel mehr frage ich mich, wer denn diese sagenumworbenen Reformer sind? Meinen sie jene Menschen, die die Hartz IV Gesetze und die damit verbundene Abwärtsspirale für Erwerbslose und Erwerbstätige ablehnen? Also jene die für einen "Schutzschirm für die Menschen" streiten und somit für eine dringend notwendige Reform der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik?

Oder meinten sie jene, die der wirtschaftsgesteuerten Logik des Krieges widersprechen - jene die Auslandseinsätze der Bundeswehr ablehnen und für eine neue - eine reformierte - weltweite Friedenspolitik werben?

Oder meinen sie gar jene, die in dem Kapitalismus noch nicht das Ende der Geschichte sehen und die deswegen eine Reform dieses Systems auf demokratischer Grundlage anstreben?

Ja, in diesem Sinne gibt es diese Reformer in unser Partei. Da mag die eine mal etwas schneller voranschreiten wollen und der andere mal etwas langsamer. Da wollen ein paar mal hier nen Bogen gehen und andere dort. Aber in der Sache eint uns genau dieser Wille für eine sozialere und ökologischere Welt zu kämpfen.

Ich sehe keinen Grund die Partei zu wechseln. Und ich kann nicht erkennen, warum gerade die SPD eine Alternative für mich sein sollte. Die SPD ist Erfinder der Hartz IV Gesetze, ist Wiedereinführer von Auslandseinsätzen und ist Gönner von Steuergeschenken für Banken und Großkonzerne!
Ihre Einladung kann ich nur verstehen, als ein Hilferuf nach Unterstützung die SPD zu ändern. Dafür stehe ich nicht zur Verfügung!

Ich möchte deswegen in aller Höflichkeit absagen, nein ich werde nicht in die SPD eintreten.

Bitte verstehen sie diese Absage nicht als eine Absage an gemeinsame Aktionen. Ich wusste es immer sehr zu schätzen, wenn hier vor Ort Grüne, Jusos und Linke gemeinsam gegen die Laufzeitverlängerung demonstriert haben oder sich gemeinsam den Rechtspopulisten und Rechtsextremisten in den weg gestellt haben.
Sehr gerne werde ich bei solchen Bündnissen auch weiterhin mit ihrer Partei zusammenarbeiten. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, für einen Parteiübertritt reichen diese aber bei weitem nicht aus.

Mit freundlichem Gruß
Torben Schultz

 

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(Manifest der Kommunistischen Partei, II. Marx/Engels, MEW 4, S. 479, 1848)